Mandriva und ich
Vor einigen Tagen schrieb ich einen ziemlichen Veriss über meine ersten Versuche mit Mandriva. Das ist nun vier Tage her, und ich hab seit dem nicht einmal mehr Ubuntu gebootet. Deshalb hier ein kurzes Update:
Suspend to Ram
Der "Schlafzustand" funktionierte bei mir immer genau einmal, beim zweiten mal wachte das System nicht wieder auf. Es handelt sich laut Bug #47276 um ein Problem im Linux-Kernel, welches für viele wohl mit Kernel 2.6.29rc5 behoben wurde - für mich leider nicht. Die manuelle Installation von Kernel 2.6.30rc5 brachte schließlich die erhoffte Abhilfe. Auf http://www.howtoforge.com/kernel_compilation_mandriva ist dies ganz gut beschrieben. Das einzige Manko dieser Anleitung ist, dass Mandriva inzwischen auf 'grub' und nicht mehr auf 'lilo' setzt. Der letzte Punkt ist demnach so nicht mehr korrekt.
Performance
Wie ich bereits festgestellt hatte, lag dies am Intel-Treiber. Die im verlinkten Beitrag beschriebene Lösung hilft, alternativ tuts auch ein manuelles Update auf Kernel 2.6.30.
Vollverschlüsselung
Nix neues von der Front. Der im letzten Artikel beschriebene Patch an 'mkinitrd' tut seinen Dienst ganz hervoragend.
TuxOnIce
Mein nächstes Projekt. Wegen der Vollverschlüsselung wird dazu jedoch ein etwas umfangreicherer Patch an 'mkinitrd' notwendig werden.
Netzwerk
Auch eduroam funktioniert problemlos. Witzigerweise wurde direkt nach meinem Wechsel auch der Bug im Network-Manager von Kubuntu endlich gefixt. Muss ich denn immer gleich die Distribution wechseln, bevor Fehler behoben werden?
KDE
Das kritisierte dopppelte Kontrollpanel scheint auf meine von Ubuntu übernommene Konfiguration zurückzuführen zu sein. Mandriva ist also unschuldig.
Paketverwaltung
Durch Zufall bin ich auf den Smart Package Manager gestoßen, ein Distributionsübergreifendes Paketmanagement, welches in der Bedienung deutlich von Apt inspiriert ist. Bei MandrivaUser kann man sich über eine Weboberfläche Konfigurationsdateien mit den passenden Spiegelservern erstellen lassen.
Nicht mehr ganz so vorläufiges Fazit
Die französische Distribution und ich haben uns nach ersten Reibereien aneinander gewöhnt. Mein Ausflug in die Ubuntu-Welt währte damit gerade mal ein halbes Jahr. Mal schauen, wie lange ich mit Mandriva zufrieden bin. Die gröbsten Klippen sind umschifft und mit 'smartpm' existiert eine schöne Alternative zu 'urpmi'. Nur den echten 'root'-Account anstelle der konsequenten Verwendung von 'sudo' finde ich immer noch von vorgestern. Aber gut, Debian ist da nicht besser.