WB-Mensa: Antworten von Uni-Leitung und Studentenwerk

Ich habe gerade mit dem Vizepräsidenten für Personal und Finanzen der Uni, Dr. Hötker, über die Situation im AVZ telefoniert. Im Wesentlichen bestätigte er die Gerüchte und Vermutungen, die ich vorher schon erfahren hatte:

Nach dem Umzug von Mensa und Bibliothek in neue (FH-)Gebäude soll das AVZ grundlegend saniert werden (ich wäre für abreißen und neu bauen, aber das ist vermutlich zu teuer :-) ). Im Zuge dessen müssen auch Brandschutzmaßnahmen durchgeführt werden, weswegen eine Begehung in Begleitung der Feuerwehr stattfand.

Wie bereits vermutet wurden die zu dichte Bestuhlung in der Mensa und Brandlasten im Bereich der Fluchtwege (u.A. die Getränkeautomaten) gerügt. Deshalb waren einige akute Maßnahmen erforderlich - eben die Umräumung der Mensa-Sitzplätze in die Cafeteria und der Abbau des Getränkeautomaten. Als weitere Schutzmaßnahme wird nun kurzfristig die Brandmeldetechnik erneuert, so dass die Feuerwehr im Falle eines Falles schneller benachrichtigt wird.

Darauf angesprochen, ob die Feuerwehr tatsächlich, wie Gerüchte besagen, das Gebäude im Falle eines Brandes aufgrund fehlenden Brandschutzes für einsturzgefährdet hält und es nur ungern betreten würde, sagte Herr Hötker, eine solche Aussage sei ihm nicht bekannt.

Uni und Studentenwerk hätten derzeit keine weiteren räumlichen Kapazitäten, um die Situation zu entschärfen. Dem Vorschlag, die Lehrveranstaltungen im kleinen Hörsaal im Erdgeschoss (E05 oder E06 - ich verwechsel sie immer noch ständig) in andere Räume oder zur Not in Mietcontainer auszulagern, um ihn als Aufenthaltsraum zur Verfügung zu stellen, stand er äußerst positiv gegenüber. Allerdings konnte er noch nicht sagen, ob dies so tatsächlich realisiert werden kann.

Auch Frau Bornemann, die Geschäftsführerin des Studentenwerks, hat in den Kommentaren eine Stellungnahme abgegeben, die ich zur Hervorhebung hier noch mal komplett zitiere:

Sehr geehrter Herr Tapken, 

vielen Dank für ihren Hinweis auf den von ihnen verfassten Beitrag im Uni-Blog und den Link zu den Kommentaren. Sie bitten uns um Beteiligung an der Diskussion. Als Geschäftsführerin des Studentenwerks nehme ich diese Bitte gern auf. Es ist sehr verständlich, dass sie, wie auch andere Studierende im Blog, die Zustände in der inzwischen veralteten Mensa AVZ beklagen. Darin stimmen wir völlig überein. Auch unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen leiden unter der drangvollen Enge und den unzeitgemäßen Produktionsbedingungen. Ich habe sehr viel Respekt, dass sie trotz dieser Rahmenbedingungen immer wieder sehr motiviert sind und allen Ehrgeiz daran setzen, abwechslungsreiche und leckere Mahlzeiten für die Studierenden zu zaubern.

Zu einigen angesprochenen Punkten möchte ich ihnen gern zusätzliche Erläuterungen geben:

 

  1. Der Neubau der Mensa ist bereits seit vielen Jahren im Gespräch. Auch wir sind enttäuscht, dass das Projekt immer noch nicht realisiert wurde. Formal ist es so, dass die Fachhochschule Bauherr der neuen Mensa an der Barbarastraße ist, die für den Hochschulcampus Westerberg für die Studierenden der Uni und der FH gebaut und vom Studentenwerk betrieben werden wird. Der Architektenwettbewerb wurde im Jahr 2008 abgeschlossen. Die Grundlage war ein Raumprogramm des Studentenwerks, das 2007 vom Land genehmigt worden war. Da die Fachhochschule Bauherr dieser Maßnahme ist, kann auch sie nur verbindliche Angaben zu dem zeitlichen Rahmen und dem Projektverlauf machen. Nach unseren Informationen, die wir von der Fachhochschule haben, wird das Jahr 2012 geschätzt. Daher sind wir in unserer schriftlichen Information an die Mensagäste, die wir ausgelegt haben, von diesem Jahr ausgegangen.
     
  2. In dem Schreiben haben wir auch die Hintergründe für die jetzt notwendige Reduzierung der Tische und Stühle deutlich gemacht. Es ist tatsächlich so, dass die Mensa nach der immer noch geltenden Versammlungsstättenverordnung für eine bestimmte Platzzahl ausgerichtet ist. Da die Anzahl der Studierenden am Westerberg sehr stark angestiegen ist, hatten wir im Laufe der letzten Jahre zusätzliche Stühle und Tische aufgestellt, damit die Schlangen kürzer werden und mehr Studierende versorgt werden können. Bei einer bauaufsichtlichen Begehung sind wir nun allerdings aufgefordert worden, die Platzzahl wieder so zu reduzieren, dass sie im Einklang mit der Versammlungsstättenverordnung steht. Um vielleicht dennoch mehr Studierenden die Gelegenheit zu einem Mittagessen zu geben, haben wir einige Mensa-Tische in die Cafeteria gestellt. Wir haben uns hier für die Funktionalität entschieden, die leider nicht zu einer Verbesserung der Atmosphäre führen kann.
     
  3. In unserem Informationsschreiben haben wir weiter eingeräumt, dass die Situation der Versorgung in dieser Mensa und Cafeteria nicht verbessert wird, sondern ein Höchstmaß an Toleranz und Verständnis erfordert. Wir hatten unseren Gästen weiter versichert, dass wir ihnen unter diesen Bedingungen mit unserem Service die Situation so angenehm wir möglich machen werden. Dies wird unser Anliegen bleiben.
     
  4. So haben wir vor einiger Zeit als zusätzlichen Service unsere Öffnungszeiten in der Coffeebar im AVZ erweitert und bieten nun auch warme Snacks bis 18:30 Uhr. Die Auswahl kann jedoch leider nur begrenzt sein, da wir auch hier durch die architektonischen Bedingungen (z.B. Ausgabefläche) eingeschränkt sind.

All meine Erläuterungen können nur die Hintergründe erhellen und aktuell nicht die Rahmenbedingungen verbessern. Die Situation wird für die Studierenden und auch für die Hochschulbediensteten und die Mitarbeiter des Studentenwerks jedoch erst dann besser, wenn die lang ersehnte Mensa mit Cafeteria fertig gestellt sein wird. Der Präsident der Fachhochschule, Herr Prof. Dr. Mielenhausen, hat mir als Bauherr versichert, dass die Fachhochschule diese Baumaßnahme nun mit aller Priorität voran bringen wird.

Bis dahin kann ich nur alle, die unter diesen Rahmenbedingungen leiden, um Verständnis bitten. Als Studentenwerk haben wir leider darauf keinen Einfluss. Wir würden uns freuen, wenn sie uns dennoch als Gäste die Treue halten.

Mit freundlichen Grüßen

Birgit Bornemann

Geschäftsführerin

Ich bin erfreut, dass sowohl Studentenwerk als auch die Uni-Leitung mit der Situation so offen umgehen.

Witzigerweise(?) ist der Kommentar von Frau Bornemann übrigens vom Spamfilter abgefangen worden. Hätte Sie ihn mir nicht auch noch per E-Mail geschickt, dann hätte ich ihn vielleicht nie gesehen...