ARD und ZDF künftig neutral?

In letzter Zeit bekomme ich immer öfters den Eindruck, dass ARD und ZDF nicht mehr Hofberichterstatter unserer Regierung sein wollen. Die kritischen Beiträge in wichtigen Sendungen scheinen zuzunehmen. Das erste mal aufgefallen ist mir das vor kurzem nach dem Tod einiger deutscher Soldaten in Afghanistan. Das heute-Journal hatte eine Live-Schaltung mit Verteidigungsminister Franz Josef Jung, und man sah dem Politiker die Wut an, dass die Moderatorin den Vorfall als kriegerischen Akt darstellte und ihn mit Fragen wie "Aber könnte man nicht sagen, dass die Soldaten gefallen sind?" in Verlegenheit brachte. Der Minister vertrat vehement die Ansicht, dass die Bundeswehr keinen Krieg in Afghanistan führe, wirkte aber alles andere als überzeugend.

Dann hab ich irgendwann einen Bericht gesehen, der die Notwendigkeit und Sicherheit von elektronischen Reisepässen massiv anzweifelte, auch wenn ich nicht mehr weiß, um welche Sendung es sich handelte

Die nächste Überraschung war dann die heutige Tagesschau. Dort gab es einen meiner Meinung nach sehr neutralen Bericht über die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gegen den Einsatz von Wahlcomputern, gepaart mit der Ankündigung eines kritischen Berichts in den Tagesthemen.

Sollten die Öffentlich-Rechtlichen doch beweglicher sein, als man es ihnen zutrauen würde? Oder sind das zufällige Ausrutscher in einer anhaltend wohlwollenden Hofberichterstattung?