Umfrage-"Manipulation" bei der ON am Sonntag (Update)

Die vergangene Woche fragte die "ON am Sonntag":

Finden Sie den Protest gegen die Castor-Transporte ok?

Das Ergebnis war eindeutig, 80% konnten sich mit dem Protest solidarisieren:

on-am-sonntag-castor-umfrage-online

Der ON, die meines Wissens nach eher als konservatives Blatt gilt, hat dieses Ergebnis offenbar nicht gefallen:

on-am-sonntag-castor-umfrage-zeitung

Sicherlich nur ein bedauerliches Missverständnis...

Edit: Oder ist "Castor-Transsporte" vielleicht eine neue Bezeichnung für die Besetzung von Gleisen und Straßen :D?

Update 24.11.2010
Am letzten Sonntag hat die ON übrigens eine Richtigstellung mit einer Entschuldigung abgedruckt :-)

Comments

Liebe Leserinnen und Leser,

vielen Dank für Ihre kritischen Zeilen. Sie haben vollkommen Recht: Uns als ON ist hierbei ein Fehler unterlaufen.

Beim Übertragen der Voting-Ergebnisse aus dem Internet auf die Seite 1 der Zeitung (was bei uns immer noch händisch erfolgen muss) hat sich der Fehler in der Frage eingeschlichen.

Tatsächlich hatte die Frage, auf die 1084 Leser mit Ja stimmen, gelautet „Sind die Castor-Proteste in Ordnung?“ (also die Proteste, nicht die Transporte). 80,3 % meinten „Ja“, 266 Stimmen, also 19,7 % stimmten mit „Nein“. Wir bitten den Fauxpas zu entschuldigen.

Ich kann gut verstehen, dass hier das Gefühl entsteht, wir hätten den Teilnehmern das Wort im Mund umgedreht. Absicht war das selbstverständlich nicht, sondern, wie es in solchen Fällen immer so ist, ein nachvollziehbarer menschlicher und eigentlich kleiner Fehler - mit leider entsprechend großen Auswirkungen. Dickes Sorry dafür.

Wir werden das am kommenden Sonntag korrigieren, allen Lesern, die sich gemeldet haben, vielen Dank für Ihren Hinweis.

Thomas Achenbach
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Osnabrücker Nachrichten
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Naja, zumindest hat man es eingesehen.

Merkwürdig finde ich dabei allerdings, wie man sich so sehr verschreiben kann.
Wenn die Zahlen jetzt bei Ja/Nein vertauscht wären, würde ich das ja noch verstehen - so allerdings ist bei den Lesern eigentlich mehr als ein dickes Sorry fällig.
Ich hätte glaube ich keine Lust mehr auf so ein Online-Voting, wenn ich anschließen immer kontrollieren müsste was mit Frage und Aussage passiert.

Das scheint aber mittlerweile ein gängiges Verfahren zu sein, wenn ich mich richtig erinnere hatte selbst die FAZ schon mal so ein Problem. Worum es ging weiß ich aber derzeit auch nicht mehr.

Danke für den Blogbeitrag - Journalisten und Zeitungen scheinen doch mal häufiger kontrolliert werden zu müssen ;-)