Zwei Flaschen Rum auf's Haus!

Osnabrücker Reaktionen zum Wahlergebnis bei os1.tv:

Die Grünen

Die Piraten

Die anderen Parteien haben natürlich auch ihre Kommentare zum Ergebnis abgegeben, aber als "zur Meinungsbildung geeignete Texte" anbietendes Blog hab ich natürlich keinerlei Grund zur politischen Neutralität :-)

Die Grünen haben ein sehr gutes Ergebnis eingefahren, wenn auch nicht gut genug um Schwarz-Gelb zu verhindern. Das sagen einige auch vom Ergebnis der Piraten - 2% Bundesweit und 2,47% in Osnabrück-Stadt. Viele hatten sich gestern Abend im Balou mehr erhofft, haben an das Wahlwunder geglaubt. Zugegeben, es wäre eine echte Sensation gewesen, aber unrealistisch war's dann doch :-). Mit den 2% können die Piraten jedenfalls sehr zufrieden sein, es reichte für eine kurze Erwähnung im Ersten gleich zu Beginn bei der ersten Progonse ("...darunter mit 2% die Piraten") und selbst in den Tageszeitungen inklusive der NOZ scheint die Existenz der Partei endlich angekommen zu sein - und staatliche Parteienfinanzierung genießen sie nun auch. Besser jedenfalls, als mit 4,5% den Einzug knapp verpasst, aber Grüne und Linke wichtige Stimmen genommen zu haben.

Zur Erinnerung, die Grünen hatten bei ihrem ersten Versuch 1980 nur 1,5% erziehlt, und sind erst beim zweiten Anlauf 1983 in den Bundestag eingezogen. Ob die Piraten dies 2013 wiederholen können, hängt meiner Meinung nach von der FDP ab. Hält sie ihr Wahlversprechen zu den Bürgerrechten ein (woran ich aber nicht glaube) wäre das Kernthema weg. Oder wie Kevin es in dem Video gestern abend sagte: "Mir wäre sogar lieber, Deutschland bräuchte keine Piratenpartei.".

Und wie geht's weiter mit der SPD? Münte und Steinmeier klammern sich anscheinend noch an ihre Posten, der ZDF-Kommentator im Heute-Journal empfahl ihnen, sich "klar von der Linkspartei abzugrenzen". Und ich fürchte, die SPD-Spitze glaubt immer noch daran, dass ihr das im "Kampf gegen die Linken" helfen würde. Doch wer neoliberale Politik will, der wählt halt lieber das Original. Aber vielleicht steht die SPD-Führung tatsächlich auf der Gehaltsliste von jemand anderem.

Nachtrag: Die absoluten Zahlen sind für eine so junge Partei wie die Piraten übrigens recht beeindruckend. Hatten sie bei der Europawahl noch 229.464 Wähler, waren es nun 845.904 Stimmen.